Donnerstag, 26. Februar 2009

Tage, die man nicht braucht



Gestern abend, mal wieder mit Muttern telefoniert und über den aktuellen Job ausgekotzt. War auch soweit super. Ich krieche also Richtung Bett und höre ein "PÖNK" aus dem Badezimmer. Eigentlich nichts ungewöhnliches, da fällt immer mal was um/runter und macht Geräusche.

Ich lieg also im Bett und höre ein Knistern aus dem Bad, begleitet mit "riesel"-Geräuschen und weitere leisere "Pönks". Also noch mal säuerlich aufgestanden und ins Bad getapert und zum Glück rechtzeitig stehen geblieben.

In meine Badewanne hatte sich nämlich ein Glasregen ergossen; gesprungener Glasscheibe im Nasszellenspritzschutz sei Dank. *Frollein Ruppich ist ganz böse am grummeln*

Und das ganze hörte sich trotz des Ärgers sehr interessant an: Ein leises Knistern der einzelnen weiterhin zerspringenden Scherben, die anscheinend aus gehärtetem Glas bestehen. Begeisterung auf allen Ebenen. Murphy ist ein Arschloch. Nun muss ich schauen, wie ich das Teil
geflickt bekomme, damit ich darin wenigstens duschen kann.

Momentane Gedanken zur Flickschusterei: Folie einkleben? Plexiglas besorgen und im alten Rahmen befestigen? Teil komplett ausbauen und einen ganz ordinären Duschvorhang einbauen?

Ich bin jedenfalls bedient.




Zitate - Teil 1

Aus der Reihe: "Zitate aus dem ÖPNV":

Frau 1: "Oh, du warst beim Friseur?!"
Frau 2: "Sag jetzt bloß nichts falsches, ich schlag auch Frauen!"

(und das ganze morgens kurz nach 6 Uhr...)

Der Richter - Teil 2

Ha! Wusst' ich's doch!

Ich war mir sicher, ich krieg das irgendwann raus und ich sollte Recht behalten. Denn: Der Richter hat tatsächlich mit dem Rechtswesen zu tun. In seinem täglichen Aktenstapel, den er des morgens immer dabei hat, ragte das Kürzel "EuWZ" heraus. Und bei näherer Betrachtung auch der komplette Titel des Kürzels: "Europäische Zeitung für Wirtschaftsrecht".

So macht das morgendliche beobachten Spaß!

Dienstag, 24. Februar 2009

Ratiodingsens...

Werbung ist toll, Werbung macht Spaß.

Und man kann die Slogans so schön für seine eigenen Zwecke verdrehen und verbiegen.

Werbespruch des Tages:

"Wer befreit mich von blödem Gequatsche? Gibt's da nicht auch was von [Werbung bitte hier]?"

Man könnte ja böse sein und in die Vergangenheit blicken... so einige Jahrzehnte... War das Zeug auch von der lustigen Pharma-Firma mit R?
Frollein Ruppich ist schon wieder zu Böse.
Liegt aber auch einfach an der Kollegin M. die wieder Mal Arbeitsverweigerung macht. Von den 3 Stunden, die sie nun schon bei der Arbeit ist, hat sie etwa 2 mit Telefonieren und anderem Gelaber und "Besorgungen" verplempert.

Hab ich schon mal erwähnt, dass schwangere Frauen anstrengend sind? Nicht? Jetzt schon. Jeden Tag muss ich mir nun wahrscheinlich anhören, was sie nun alles erlebt hat. Wenn ich daran denke, bekomme ich jetzt schon das kalte kotzen. Naja, in ca. einem halben Jahr hat sich das Thema fürs erste erledigt, dann kalbt M. und ist für ein Jahr nicht da. Ich zähle in Gedanken die Tage bis zum Tag X.

Montag, 23. Februar 2009

Eine Einladung

(Mein liebstes Fundstück)

Von Oriah Mountain Dreamer, indianische Heilerin aus Kanada

Es ist für mich nicht wichtig,
womit du deinen Lebensunterhalt verdienst.
Ich möchte wissen,
wonach du innerlich schreist
und ob du zu träumen wagst,
der Sehnsucht deines Herzens zu begegnen.
Es ist für mich nicht wichtig,
wie alt du bist.
Ich möchte wissen,
ob du es riskierst, wie ein Narr auszusehen,
um deiner Liebe willen, um deiner Träume willen
und für das Abenteuer des Lebendigseins.
Es ist für mich nicht wichtig,
welche Planeten im Quadrat zu deinem Mond stehen.
Ich möchte wissen,
ob du den tiefsten Punkt deines Lebens berührt hast,
ob du geöffnet worden bist von all dem Verrat,
oder ob du zusammengezogen
und verschlossen bist aus Angst vor weiterer Qual.
Ich möchte wissen,
ob du mit dem Schmerz
– meinem oder deinem – da sitzen kannst,
ohne zu versuchen, ihn zu verbergen
oder zu mindern oder ihn zu beseitigen.
Ich möchte wissen,
ob du mit der Freude
– meiner oder deiner – da sein kannst,
ob du mit Wildheit tanzen kannst,
von den Fingerspitzen bis zu den Zehenspitzen
erfüllt mit Begeisterung,
ohne uns zur Vorsicht zu ermahnen, zur Vernunft,
oder die Grenzen des Menschseins zu bedenken.
Es ist für mich nicht wichtig,
ob die Geschichte, die du erzählst, wahr ist.
Ich möchte wissen,
ob du jemanden enttäuschen kannst,
um dir selber treu zu sein.
Ob du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst
und nicht deine eigene Seele verrätst.
Ich möchte wissen,
ob du vertrauensvoll sein kannst
und von daher vertrauenswürdig.
Ich möchte wissen,
ob du die Schönheit sehen kannst,
auch wenn es nicht jeden Tag schön ist,
und ob du Dein Leben aus der Kraft des Universums speisen kannst.
Ich möchte wissen,
ob du mit dem Scheitern
– meinem und deinem – leben kannst
und trotzdem am Rande des Sees stehen bleibst
und zu dem Silber des Vollmonds rufst: „Ja!“
Es ist für mich nicht wichtig, zu erfahren,
wo du lebst und wie viel Geld du hast.
Ich möchte wissen,
ob du aufstehen kannst
nach einer Nacht der Trauer und der Verzweiflung,
erschöpft, und bis auf die Knochen zerschlagen,
und tust, was für die Kinder getan werden muss.
Es ist für mich nicht wichtig,
wer du bist und wie du hergekommen bist.
Ich möchte wissen,
ob du mit mir in der Mitte des Feuers stehen wirst
und nicht zurückschreckst.
Es ist für mich nicht wichtig,
wo oder was oder mit wem du gelernt hast.
Ich möchte wissen,
ob du allein sein kannst und
in den leeren Momenten wirklich gern mit dir zusammen bist.
Ich möchte wissen,
was dich von innen hält,
wenn sonst alles wegfällt.

Warum?

Warum bekommt man Informationen nur Häppchenweise?
Warum ist es möglich so wenig zu wissen, dass man nicht mal Ansatzweise eine Frage stellen kann wie man es gerne würde?
Warum kann man Freunden nicht so helfen, wie man manchmal gerne möchte?
Und warum kriegt man selber nicht das Maul auf, wenn man selber mal Hilfe bräuchte?
Warum versteht mich nur ein Bruchteil der Gesellschaft wirklich?
Warum ist man in Situationen, in der man es nicht braucht, eher den Tränen nahe, als in Situationen, in denen es angebracht wäre, eine Träne zu vergiessen?
Warum mach das Schicksal seltsame Haken wie ein Hase im Schweinsgalopp?
...
Und warum hat mein Programm nicht die Wartemelodie von Jeopardy?

Idioten, allesamt.

Da fragt man schon nach neuer Arbeit und was bekommt man: Scheiße.

Ich hatte mich schon Freitag furchtbar bei der Arbeit gelangweilt und hatte heute keine Lust, mich erneut 8 Stunden lang zu langweilen, also ab zum Chef, nach Aufgaben gefragt.

War auch alles relativ easy... dachte ich. Dann kamen Fragen zu meinen Arbeiten der letzten und vorletzten Woche.

Chef: Haben sie denn die Listen fertig gemacht?
Frollein Ruppich: Ja, die, die ich machen sollte, habe ich. Den Rest wollte die Kollegin erst noch kontrollieren. [Zeigt Listen] Da, diese habe ich gemacht. Von mehr war bisher nicht die Rede.
Chef: Ja, aber das andere was sie davor gemacht haben, haben sie auch kontrolliert, ob das überhaupt alles so passt? Da müssen sie noch mal genau ins Detail gehen und alles kontrollieren.
Frollein Ruppich: Ah, interessant, warum wird mir das nicht mal gesagt? Sowas wie ne Richtlinie dafür wäre ne super Idee...
Chef: Also Frollen Ruppich, Sie kennen doch ihre Aufgabenstellung, weshalb sie hier sind.
Frollein Ruppich: Wenn ich ehrlich bin: Nein. Mir wurde nichts dergleichen erzählt, was genau ich machen soll. Oberflächlich und grob angeschnitten vielleicht, aber nicht ins Detail.
Chef: [guggt blöd aus der Wäsche]
Frollein Ruppich: Ja gibts denn sowas wie eine Leitlinie oder muss ich mir wie auch sonst schon mehrfach erlebt, immer alles aus den Fingern saugen, improvisieren und mich hinterher wieder ankacken lassen, dass das, was ich gemacht habe, nicht stimmt? Ich habs nämlich satt, keine klaren Anweisungen zu bekommen um selbständig arbeiten zu können.?
Chef: Nein, sowas gibt es nicht. Aber kontrollieren Sie erstmal ihre Arbeit, das dauert ja auch ne Weile und dann können Sie ja daraus die Listen erstellen.
Frollein Ruppich: [köchelt leise im tiefsten inneren, seuftzt] Ja,... mal schauen ob ich das so hinbekomme,... wie sie es gerne hätten, ohne wieder alles dreimal zu machen, nur weil Sie mir Informationen vorenthalten. [rauscht ab]

Nun hock ich also hier und denke: "Ruppich, du hattest zwischenzeitlich so viel Freizeit bei der Arbeit, warum wurde diese dann verplempert?" Anstatt mir mal alles bis ins kleinste Detail zu verklickern, mir mal Beispiele zu geben oder andere Arten von Vorlagen... Nein, da kriegt man nur wie im Zoo seine Häppchen vorgeworfen. Ich hasse das. Für mich ist das so, als würde man für komplett dumm gehalten.

Es gibt Tage, da wäre ich sehr gerne "dumm". Dann würde man andere wenigstens nicht so überfordern.

Freitag, 20. Februar 2009

Was bitte?

Eben erhielt ich eine relativ bedeutungslose Mail. Meine Mailadresse der Firma wurde im Rahmen einer gesamten Umstellung der Abteilungen geändert. Routine, alles eher unstressig für die Mitarbeiter. Am lustigsten fand ich allerdings den Ansprechpartner, bzw. seinen "Berufstitel": "Eskalations Manager Herr F. Klüngelich"

Was bitte ist ein "Eskalations Manager"?

Die drei Bauarbeiter

Die Bauarbeiter, noch so ein interessantes Völkchen. Ein Trupp aus 3 bunt zusammengewürfelten Leutchen mit dem Hang, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen durch eine recht laute Sprache.

B1, geschätzte mitte/ende 30 (habe im weiteren Verlauf mitbekommen können, dass er 41 wird), der lauteste von allen. Kategorie: Sprachführer. Laut mit derbem Humor. So weit ich mitbekommen hab ist oder war er Hobby-Boxer.



B2, der Jungspund. Nicht mal 20 Lenze, hatte geschätzt, dass er Azubine ist und lag damit auch vollkommen richtig. Pubertätsgesichtchen mit Bartflaum und fiesen einzelnen Pickeln. Eher eine ruhige Type und amüsiert sich eigentlich köstlich, wenn B1 über B3 herzieht.



B3, ist, soweit ich das mitverfolgt habe, tükischer Herkunft und im Prinzip ne arme Sau, da er laut B1 zu 100% behindert ist. Auch eher der ruhige Typ, lacht aber immer mit, wenn B1 ihn neckt. Einfaches Gemüt.



Ich stehe also am Bahnhof und warte auf den RE, RE kommt, ich finde auch sogleich ein bequemes Plätzchen in einer 4-er Sitzgruppe. Ich knuddel mich in die Sitzecke und beginne zu dösen. Das 3-er Grüppchen der Bauarbeiter trabt an, knubbeln sich ebenfalls in die restlichen Sitzplätze, ich nehm sie nur kaum wahr. B1 erzählt was über seine letzte Nacht, und dass er bis 2 Uhr Party gemacht hat. Desweiteren erfahre ich, dass er Karnevalist ist. Macht ihn in meinen Augen auch nicht sympathischer.

Jedenfalls sitz ich so da und versuche wie schon so häufig zu dösen. Schliesse die Augen, B1 hockt da so ein bisschen zappelig rum und es kommt wie es kommen muss: Er stuppst mich aus verstehen mit dem Schuh an meinen. Ist ja nicht dramatisch, ist auch nix passiert, aber er schaut runter und sagt:

"Boah ey, die Frau ist ja gut drauf, die trägt sogar Stahlkappenschuhe! Hömma, B3, der darfste aber nicht zu nahe kommen, die tritt dich sonst zu klump!"

...und weiter: "Naja als Dachdeckerin muss man ja sowas haben, ne?" und schaut mich dabei erwartungsvoll an.

Ich gugg den Typen an und frage noch: "Dachdecker? Wie jetzt, Dachdecker?"
B1: "Naja, bei den Klamotten und ich hab dich ja schon öfter in der Bahn gesehen mit so'nem Senilen Typen [Der Schwätzer Teil 1] da und ihr hattet über Dächer geredet, da dachte ich halt, dass du sowas wie Dachdecker machst"
[Gedanklicher Facepalm meinerseits]
Frollein Ruppich: Nein, ich arbeite nicht als Dachdecker, ich bin in einem ganz anderen Bereich beschäftigt.
B1: "Hm, na dann wohl eher Kindergärtnerin oder sowas, hm?"
[Gedanklicher doppelter Facepalm meinerseits]
Frollein Ruppich: "Weder noch, ich bin [Hier bitte einen gut bezahlten Büro-Job nach abgeschlossenem Studium einfügen]."
B1 und B2 fallen spontan die Augen aus ihren Köpfen...

Im weiteren Gespräch erfahre ich, dass B1 Karnevalist ist und bei einem der größten Filiale eines gut bekannten Warenhauses arbeitet und dort das Geld zählt. B2 ist Azubine, da hatte ich richtig gelegen und was B3 macht, keine Ahnung, muss aber auch in dem Verein arbeiten irgendwie. Also nix mit Bauarbeiter, höchstens die Mentalität. Man lernt halt nie aus.

Die drei steigen im nächsten Großstadt-Bahnhof aus und wünschen mir ein frohes Wochenende.

Nett waren sie ja, ohne zweifel. Aber werd ich auch in Zukunft mein "Bahnschläfchen" halten können? Wer weiß.

Der Richter

Wenn man täglich so seine 100 km in ÖPNV abreißt, das geht nicht spurlos an einem vorbei. Täglich sieht man neue und mittlerweile auch bekannte Gesichter, die einen auf seiner täglich Tour begleiten. Da das Frollein Ruppich leidenschaftliche Beobachterin ist, macht sie sich das ganz gern zur Beschäftigung und eben auch zur Ablenkung der Fahrzeiten.

Einer dieser "daily creatures" ist der Richter. Der Richter ist vielleicht garkein Richter, ebenso könnte er Lehrer, Privatdozent, Marktleiter einer großen Handelskette, Bankdirex oder ein anderes hohes Tier sein. Genaueres weiß ich nicht, nur eben wie er sich gibt. Und der Richter kommt folgendermaßen rüber:

Der Richter ist geschätze 40+ hat einen wachen aber ebenso strengen Blick und "begleitet" meine Fahrt immer nur für 3 Stationen. Dennoch ist der Typ ein gewisses Mysterium. Immer wieder hat er mal einen Stapel Akten bei sich, mal das gute alte "Filofax". Taucht grundsätzlich im Anzug auf und verbreitet eine Atmosphäre von Ordnung, Disziplin, mit einem Hauch von Arroganz. Interessant ist auch die Wahl seiner Schuhe im Stil der Himalaya-Sylvester Bergbesteigung 2008/2009: Kurz gesagt - Wanderstiefel.

Wanderstiefel und Anzug + Krawatte. Ein sehr bizarres Bild. Dazu eben (momentan) Lodenmantel und einen Stapel Akten in der Hand. Grade so viel, dass es Eindruck schindet grade so wenig, dass es nicht überladen und "nicht händelbar" wirkt. Interessanter Zeitgenosse. Macht Spaß ihn zu beobachten. Mal schauen, was meine Augen im Laufe der Zeit noch so für Informationen sammeln können in der kurzen Zeit der 3 Stationen.

Mittwoch, 18. Februar 2009

Wie macht man Sushi?




Kapuzengnom hats schon in ihrem Blog geschrieben: Frollein Ruppich hat Sushi der anderen Art fabriziert. Und zwar aus Stoffresten. Damit ist auch ein Sushi-Recyclen möglich.

Fish -> Sushi.

Sushi -> Fisch.

Wie man auf sowas kommt? Ich habs beim Surfen im www gefunden.
Ich weiß, ich bin ein kranker Kopp. *grins*

Nerviges Pack - Der Schwätzer Teil 2

Wie ich schon sagte, der Tag brachte nicht nur morgens unheil.

Im Laufe des Tage fiel mir auch meine Arbeitskollegin M. immer und immer wieder negativ auf. Wie gesagt, ich lass' auf die meisten Leute ja auch nichts kommen. Sie sind nett, hilfsbereit und auch meist sehr angenehm im Umgang.

Aaaaber....

Nunja, besagte M. telefoniert und redet anscheinend sehr gern. Ich hab eigentlich nichts dagegen, hör mir auch gern unbewußt deren Geschichten an. Aber was nun absolut nervt ist, dass man innerhalb von 6 Stunden ihre Lebens- und Leidensgeschichten mehrfach (es war mindestens 7 Mal!) hören muss. Denn M. telefoniert Tag täglich ihre Bekanntschaften ab und muss erstmal Lob, Mitleid und was weiß ich noch alles für Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Und wenn sie mal niemanden erreicht, dann redet sie mit sich selber.

Ich mag diesen Menschenschlag nicht.

Sie nerven und behindern andere mit ihrem rücksichtslosem Verhalten.

Und da ich das Drama schon von gestern nicht noch mal wiederholen will, nämlich dass ich meine Arbeit dank des nicht Konzentrieren könnens doppelt machen durfte, hab ich mir heute musikalische Unterstützung in Form meiner PSP mitgenommen.

Soll doch der Rest denken was er will, aber ich kann besser arbeiten, wenn ich mich nur auf Sachen konzentrieren muss, die mir Spaß machen. Lebens- und Leidenswege anderer gehören da nicht zu.

Nerviges Pack - Der Schwätzer

Es gibt ja Leute, die man zwar nicht so gut kennt, aber mit denen man sich gern unterhält und es gibt die Kategorie derer, die so angenehm sind wie morgendlicher Durchfall nach durchzechter Nacht.

Genau zu letzterer Kategorie gehört der Vater meiner Nachbarin N. .N.s Vater (Nennen wie ihn mal "den Schwätzer", geschätzter Mitte-/End-Fuffziger ist im Grunde genommen ein netter Kerl, allerdings mit einer mir sehr gehassten Macke: Er gehört zur Familie der Raffnixe. Und eigentlich kann man ja mit seiner Körpersprache seinem Gegenüber genug Signale rüberschmeißen, dass man genau jetzt keine Frikadelle am Ohr kleben haben möchte, nur leider ist die Familie der Raffnixe in genau diesem Punkt merkbefreit.

So auch "der Schwätzer".

Ich sitze also in meiner morgendlichen Bahn-Torutur und sehne mich eigentlich wieder zurück in mein Bett, freue mich also umso mehr, dass ich doch eigentlich in der Bahn noch eine halbe Stunde dösen kann um richtig wach zu werden. Ich schaue müde drein, warte auf die RE und will eigentlich garnicht reden, tappst der Schwätzer zu mir mit einem breiten Grinsen im Gesicht und einem unangenehm fröhlichen "Guten Morgen" auf den Lippen. Er strahlt mich dabei an, dass ich einen Augenblick geglaubt habe, er sei Tschernobyl persönlich.

Ich brumme etwas unverständliches, was ebenfalls nach "Guten Morgen" klingen soll und verkrieche mich mit meinem Gesicht tiefer in meinen warmen Schal. Nur nicht reden müssen; ich schaue in eine andere Richtung.

Wieder quatscht der Schwätzer mit mir und meine Erziehung lässt es wieder mal nicht zu, einfach so unhöflich zu sein. Ich bleibe dennoch sehr kurz angebunden.

Eine weitere Eigenschaft der Raffnixe ist eine permanente Klebrigkeit, ein Abschütteln ist fast nicht möglich....

Ich, bzw. wir sind also im RE und vor mir liegt eine halbe Stunde Fahrt, in der ich normalerweise döse und eben wach werde. Leider blieb mir das durch den Schwätzer vergönnt. Immer und immer wieder versucht er mir ein Gespräch aufzudrängen. Ich antworte immer kürzer, schliesse die Augen immer wieder und mummel mich tiefer in meinen Schal.

Meine Augen fallen zu und ich will grade die Fahrt geniessen...
Der Schwätzer: "Ist ihnen etwa kalt?"
Frollein Ruppich: [Augen auf, glasiger Blick] "Nein, das ist nur sehr bequem."
[Schaffner kommt rein, ich pule meine Fahrkarter aus der Tasche, Schaffner faselt irgendwas von Fußball, es wird gelacht, mir fallen wieder die Augen zu]
Der Schwätzer: [Erzählt mir irgendwas über Fußball]
Frollein Ruppich: [Augen auf, desorientierter Blick] "Fußball interessiert mich nicht wirklich. Ich hab andere Hobbies" [Augen fallen wieder zu]
Der Schwätzer: "Naja, die Familie ist ja sehr Fußballbegeistert und wir haben auch Dauerkarten... [Es folgt ein Salbader über andere Vereine, VIP-Karten und Auswärtsspielen, sowie ...] ...Naja, es ist schon immer heftig, wenn ich Anfang der neuen Saison mal so eben 1500€ für 4 Dauerkarten hinblettere..."

"Aha", denke ich. "Und dein Töchterchen muss zusehen, dass sie für 50€ Möbel für Ihre Wohnung bekommt, nur eine gebrauchte Küche hat und auch sonst nur dämliches Gequatsche von dir erntet, z.B. über ihre Lebensweise und ihren Freund...." schießt es mir in den Kopf.

Frollein Ruppich: *brumm* [Augen immernoch zu - vorerst Schweigen vom Schwätzer]

Ich penne eine Weile. Während der Zugfahrt ist irgendwas mit den Signalen, höre dass es zu einer Verzögerung kommt. Freue mich innerlich, dass ich die verlaberten Minuten mit dem Schwätzer doch noch sinnvoll mit Dösen verplempern kann und mache einen dramatischen Fehler: Ich öffne kurz meine Augen...

Sofort ergreift der Schwätzer die Gelegenheit.

Der Schwätzer: "Oh, die Signale funktionieren nicht richtig? Das ist ja auch schon lange nicht mehr gewesen. " (Und setzt sich dabei den größten Wunderbeutel auf, den er finden kann.)
Frollein Ruppich: [schaut den Schwätzer kurz und ein wenig böse an und schließt danach wieder die Augen]

Sauer und müde steige ich irgendwann mit dem Schwätzer aus, er heftet mir noch eine unbestellte Frikadelle ans Ohr und ich versuche, so schnell es geht zu meiner U-Bahn zu gelangen.

Mein Tag ist im Arsch und das war sicherlich nicht der letzte, der mir ein Brötchen an die Backe nagelt-

:/

Montag, 16. Februar 2009

Arbeitswelt

Da denkt man an nichts böses, arbeitet vertieft und plötzlich registrieren die eigenen Ohren eine Stimme, die einem bekannt vorkommt.

Also Kopf hoch, lokalisiert woher der Sound herkommt. Und was sehe ich kurz bevor ich im dunklen Loch der ewigen Verdammnis verschwinden möchte: Meinen ehemaligen Dozenten aus Uni-Zeiten!

WTF - Was zur Hölle macht der denn hier?

Schnell mal auf die Uni-Seiten des Instituts gehuscht, aber Namen nicht mehr gefunden. Mift. Verdammt, mein Namensgedächtnis... Ich starre ihn an, und überlege. Aber ich komm nicht drauf und nun hat auch er mich entdeckt. Doppel-Mift.

Nach einem kollegialen Gespräch kommt er zu mir rüber...
NOOOIIIIIIIIIN!!! D-:
Ich weiss doch noch immer nicht, wie der heißt! Peinlich, was machst du jetzt? Er plaudert aber locker mit mir und wir reden zum Glück nur kurz, dann rauscht er ab...

Uff, Glück gehabt. Aber nun weiß ich, dass auch noch mehrere aus meiner alten Heimat hier arbeiten. Interessant. Die Welt ist klein. Verdammt klein. Wenn man bedenkt, dass ich ca. 330 km entfernt von meiner ehemaligen Heimat bei der Arbeit sitze....

GUTEN MORGEN IHR LUSCHEN!

So, das Frollein Ruppich hat nun auch das Blogger-Fieber gepackt.

Mal schauen, was das wird...